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Über 100 begeisterte Besucher bei "Kirche Kunterbunt"

Esel, Gummibärchen und ein Experiment

Gizmo, Pepe und Pfarrerin Anna Grundhöfer vor der Kirche

Gizmo, Pepe und Pfarrerin Anna Grundhöfer vor der Kirche

Vor der Wiese des Wehener Gemeindehauses grasen Gizmo und Pepe, zwei Esel. Daneben stellen junge Pfadfinder eine biblische Szene nach: „Gummibärchen und Jesus“ steht auf der Station. Überall wuseln Kinder, mit Eltern oder Großeltern, oder alleine. An Bistrotischen stehen Erwachsenen und unterhalten sich. Die 10-jährige Johanna ruft „ich gehe mal rüber in die Kirche“, und rennt los.

„Was hier geschieht ist ein Experiment“, sagt Pfarrerin Anna Grundhöfer. Zwei Stunden Spielen, Basteln, Kleben und Gestalten die gut 100 Teilnehmenden in und um das Evangelische Gemeindehaus und die Kirche in Wehen. „Alles dreht sich heute um den Palmsonntag. An den Tag, als Jesus auf einem Esel reitend von einer großen Menschenmenge jubelnd empfangen wurde. Er wurde wie ein König begrüßt“, erklärt Anna Grundhöfer die Geschichte.

Später wird sie in der Kirche das Eselfohlen Elia die Geschichte erzählen lassen, denn das war ja „live“ dabei. Dann werden die gut 80 Kinder mit Rasseln, Zimbeln, Trommeln und Xylofonen lauf Hosianna rufen und die Besucherinnen und Besucher mit in das Geschehen vor 2.000 Jahre hineinnehmen.

Jetzt werden aber erst einmal Kronen gebastelt, Holzesel bemalt oder ein Transparent mit „Hosianna“ gestaltet. Johanna und Julian stellen gerade die Einzugsszene mit Gummibrächen nach. Hin und wieder kippt Jesus samt Esel um, aber das macht gar nichts. Selbstverständlich verschwinden hier und da ein paar der Zuschauer. Überall gibt es etwas zu Essen. Gemüse, Kaffee, Tee, Wasser und Laugengebäck.

Die „Kirche Kunterbunt“, wie die Aktion mancherorts genannt wird, ist eine Gemeinschaftsaktion des Nachbarschaftsraumes Taunusstein und Born, sowie der Pfadfinder und der Rumänischen Gemeinde.

Und sie geht auf. Überall blickt man in engagierte und fröhliche Gesichter. Die Konfis gestalten einen Stop-Motion-Film zum Thema, an anderer Stelle werden Palmwedel gebastelt, die man damals bei Jesus Ankunft auf die Straße gelegt hatte.

 

Auf den beiden Eseln Gizmo und Pepe reitet heute niemand. Aber die beiden sind enorm neugierig und möchten sehr gerne die Gegend erkunden und so laufen sie ständig vom Gemeindehaus bis vor die Kirche und zurück. Nach knapp zwei Stunden versammeln sich alle wieder in der Kirche, angeführt von den zwei Eseln. In der Kirche werden alle Kinder mit Musikinstrumenten versorgt. Kantor Thomas Wächter hat mit seiner Frau Ingrid extra ein Lied für den Tag geschrieben, „Hosianna, Gott ist für uns da“. „Es gab in den Gesangbüchern irgendwie kein passendes Lied mit Eseln zum Palmsonntag“, nennt Wächter den Grund ihrer Kreativität. Beim Refrain „Hosianna“ sind dann die Kinder mit ihrem Instrument gefragt, lautstark erklingt das „Orchester“ in der Kirche. Dann erzählt Anna Grundhöfer die Geschichte vom kleinen Eselsfohlen Elia und fragt die Kinder, wie es sich wohl gefühlt hat, als Jesu sich auf seine Mama gesetzt hat und sie dann nach Jerusalem eingezogen sind. Viele Hände schnellen hoch. Manche denken, dass es sich gefreut habe, andere sind sich nicht sicher. „Vielleicht hat das kleine Fohlen auch etwas Angst gehabt“, meint der kleine Adam. „Jesus ist ein König, der Hoffnung bringt“, erklärt Grundhöfer. Die Geschichte des Esels Elia zeige, das auch das und die Kleinen zählen. „Die Botschaft von Palmsonntag ist: Gott ist da, für die Kleinen und Großen, für Dich und mich“.

Am Ende gibt es nur glückliche Gesichter. „Das wollen wir auf jeden Mal wieder machen“, sagt Anna Grundhöfer überglücklich. Drei bis viermal im Jahr, soll so eine Kirche Kunterbunt im Nachbarschaftsraum stattfinden. Die Resonanz auf den ersten Tag war enorm.


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